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Am Ende Nathalie

Am Ende Nathalie

Eine kleine Geschichte aus Paris, Teil eines Romans, dessen Figuren sich streifen, aus den Augen verlieren, dem Charme anderer erliegen oder schlicht der Fremdheit, für die man nicht das Land wechseln muss, die fern der gewohnten Wege manchmal aber erst benennbar wird.

Nathalie, wie man Nathalie sagt, Nathalie haben wir zuletzt gesehen vor zehn Jahren. Wir, auch wenn man jetzt nicht einmal mehr wir sagen kann, genau genommen, aber damals konnten wir es, Händchen haltend haben wir ihre Wohnung betreten, damals Nathalie und Christophes Wohnung, sind über Kinderspielzeug gestiegen und haben uns von dem Golden Retriever Mandarine die Hand lecken lassen. Es gab chinesische Suppe, die zehn Stunden gekocht hatte und in der große flache Ravioli schwammen. Christophe hatte sie gemacht. Als Nachtisch hatten wir eine Galette des Rois mitgebracht, die ich in jenem Jahr zum ersten Mal aß, später würde ich die Beschaffenheit des mit Marzipan gefüllten Blätterteigs in jeder einzelnen Bäckerei kennen.

Christophe war Bens Freund aus dem Studium, sein erster französischer Kontakt. Christophe und Nathalie hatten Ben unter die Fittiche genommen, in regelmäßigen Abständen wurde er zu Abendessen mit anderen Freunden oder allein eingeladen, und irgendwann zu ihrer Hochzeit in einem Haus auf dem Land, ein Wochenende mit verregneten Spaziergängen und Unterhaltungen auf tiefen Sofas, das Ben dank seines Vorrats an Marihuana überstand. Auch andere ließen Joints reihum gehen, selbst Nathalie machte ab und zu einen Zug, es habe nur leider keinerlei Wirkung auf sie, sagte sie.

Er war ihr Protegé, bis sie eines Tages die Musikgeschichte von Rebatet in seinem Bücherregal stehen sah, aber der war doch ein Kollaborateur!, schrie sie auf. Mehrere Monate lang erstarb der Kontakt. Ich wohnte dem kurzen Wiederaufflackern bei, als bereits alles, was ich von Nathalie und Christophe erfuhr, aus Erzählungen stammte. Das Hochzeitswochenende in dem Haus auf dem Land, mit Wein und Nieselregen. Die Wohnung in der begehrten Rue Campagne Premier, für die Christophe mit seiner ersten guten Anstellung die Hypothek aufnahm, als die Immobilienpreise in Paris gerade auf dem Höchststand waren. Die Affäre, die Christophe hatte, kurz bevor Nathalie ihr erstes Kind bekam, worauf sie ihn mit einem zweijährigen Schweigen strafte.

»Aber wie hat er das ausgehalten?«

»Ich weiß nicht, er hat es, des Kindes wegen, aus schlechtem Gewissen. Er hatte es schließlich darauf angelegt, dass sie es herausbekam.«

Und Nathalies ernstes Gesicht mit den hohen Wangenknochen und braunen Locken. Den feinen Fältchen um die Augen.

Der Sohn, Ulisses, war gerade in die Schule gekommen. Das dreijährige blondlockige Mädchen hieß Eleonore. Christophe war Wirtschaftsmathematiker. Mit einem aussichtsreichen Posten. Morgens vor der Arbeit spielte er mit Kopfhörern Klavier. Über mehrere Monate hatte er Beethovens Appassionata einstudiert. Das Klavier stand in dem großen Wohnzimmer, wie auch der Esstisch, an dem wir aßen, im Durchgang ein Sofa, ringsum eine Bücherwand, davor Sitzpuffs und Holzkästen mit Bastelutensilien. Die Küche war winzig, daneben ging eine Tür ins Kinderzimmer, von dort eine andere zu Elternschlafzimmer und Bad.

 

Als sie letzten Februar aus den Skiferien zurückgekommen seien, habe er die Koffer in der Wohnung abgestellt und gesagt: Je vous laisse. Damit habe er sich umgedreht und sei gegangen. Sie habe ihn erst beim Anwalt wiedergesehen. Seit einiger Zeit habe er die Zahlungen für die Kinder eingestellt. Er wolle Miete für die Wohnung haben.

»Nathalie!«, hatte Ben gesagt und war von seiner Zeitung aufgeschreckt, Nathalies Hand auf seiner Schulter. Er hatte sich umgedreht, sie im Gegenlicht des Caféeingangs gesehen, die Züge schärfer, der Mund schmaler, die Haare noch immer lockig und braun.

»Was machst du denn hier?« Ben bemühte sich, nach beinahe zehn Jahren sein Lächeln auf ihr Gesicht abzustimmen. Was ihm wie früher nie ganz gelang.

»Ich bin hier jeden Morgen, und du?«

Ben klumpten die Worte im Mund. Zu antworten, dass auch er jeden Morgen an diesen Fenstern mit Blick auf den Jardin du Luxembourg seinen Kaffee trank, konnte bedeuten, fortan auf dieses schlichte Vergnügen verzichten zu müssen. Nathalie gegenüber eine Lüge vorzubringen, war allerdings seit jeher gleichbedeutend mit charakterloser Feigheit gewesen.

»Ich bin heute nur etwas früher dran«, fuhr sie fort, über sein Schweigen hinweg. »Eleonore hat heute keine Schule, sonst begleite ich sie immer noch, auch wenn sie dafür eigentlich längst zu groß ist. Aber Mandarine braucht ihren Auslauf.«

Ben sah auf ihre Handbewegung hin zu Boden, wo ein heller Hund mit grauer Schnauze und verschleiertem Blick lag.

»Mandarine kennst du doch?«

Ben nickte langsam. Nathalie hatte sich gesetzt.

»Aber die Kinder würdest du nicht wiedererkennen«, sagte Nathalie und dankte dem Kellner, der ihr unaufgefordert einen Milchkaffee gebracht hatte. »Ulisses macht nächstes Jahr Abitur. Ich muss ihn anrufen, unterbrach sie sich, und in ihren Augen flackerte etwas. Er würde sich so freuen, dich zu sehen.«

Ben sah ihr unwohl dabei zu, wie sie in ihrer Tasche kramte, ein Handy zu Vorschein brachte, darauf tippte, es wieder sinken ließ.

»Wir haben immer viel von dir gesprochen, weißt du«, sagte sie. »Früher. Die Kinder wollten immer wieder die Fotos von dir sehen.«

 

Das zweite Mal trafen wir uns in einem Café an einem kleinen Platz in Montparnasse. Auf dem Boulevard Edgar Quinet war Markt, wir sahen auf die rückwärtigen Planen der Stände und die schräg parkenden Transporter, zwischen denen Menschen mit vollen Einkaufskörben hervorkamen.

Wir tranken Kaffee, die Kinder GreNathalie in hohen Gläsern, Strohhalmpapiere lagen auf dem Tisch, Papierservietten und leere Zuckertütchen. An der Kreuzung des Boulevards ragte eine große Uhr zwischen den Marktstandreihen hervor, darunter verkaufte eine Frau mit Kopftuch erste Narzissen aus einem Eimer. Die Unterhaltung fortgeblasen von so vielen dazwischenliegenden Tagen, deutlich vor mir sehe ich erst wieder Eleonores trotziges Gesicht, nachdem wir vom Tisch aufgestanden sind, die herabgebeugten, auf sie einredenden Rücken der Eltern. Irgendein Wunsch war ihr ausgeschlagen worden, ein Spielzeuggeschäft. Dem Zorn seiner dreijährigen Tochter nicht gewachsen, gab Christophe schließlich nach und zog mit ihr von dannen, Nathalie sollte mit Ulisses voraus nach Hause gehen, womit sie nicht einverstanden war, aber sie fügte sich, woran womöglich unsere Gegenwart schuld war. Wir hatten uns schon verabschiedet und abgewendet, da sahen wir Nathalie mit ihrem Sohn kehrtmachen und energischen Schrittes zu Christophe und Eleonore aufschließen. Ungerechtfertigte Bevorzugung war ihr ein Greuel.

 

Ben rief mich an, verstört. »Du kannst dir nicht vorstellen, wen ich heute getroffen habe.«

Ich konnte es mir nicht vorstellen. Seit Jahren hatte ich nicht an Nathalie gedacht. Keine Sekunde. Oder sekundenweise vielleicht doch, auf die sonderbare Weise, in der selbst noch so flüchtig erlebte Menschen bisweilen mit erstarrten Zügen vor einen treten. So deutlich, dass man vergisst, welchen winzigen Bruchteil die mit ihnen verbrachte Zeit ausmacht. Sechs Stunden etwa, in einem ganzen Leben.

»Christophe hat sie verlassen.«

»Einfach so?«, fragte ich, ungläubig, diese Frage gestellt zu haben, mit Ben am Telefon über Nathalie und Christophe zu reden. Einen Monat oder länger hatten wir uns nicht gesprochen. Es gehe ihm wieder gut, sagte er. Auch beim letzten Gespräch war er dabei gewesen, das Schlimmste hinter sich zu lassen. Neunzig Prozent des Weges habe ich geschafft, sagte er. Beim letzten Mal waren es achtzig gewesen. Ich bemühte mich, so etwas wie Erleichterung zu empfinden. Seine Stimme klang gezwungen, wie das ganze vergangene Jahr. Er sprach mit mir, als würde er eine Unterrichtsstunde über Projektstrategien halten. Selbst unser gegenseitiger Kosename, den wir beibehalten hatten, weil wir keinen anderen Namen füreinander hatten, klang blechern in seinem Mund. In meinem süßlich, um Vergebung heischend, nehme ich an. Nur für Momente rutschte seine Stimme ab, wovor ich mich fürchtete. Und nun bei Nathalie war sie abgerutscht, hilflos geworden. Als hätte er noch nicht einmal vierzig Prozent des Wegs geschafft. Als müsste ich ihn durch den Hörer in den Arm nehmen und trösten. Nein, die Welt ist nicht so schrecklich, es gibt so viele schöne Dinge in ihr. Keine dieser Plattheiten durfte ich sagen, es stand mir nicht zu. Seinen Zynismus nicht wieder aufflackern lassen.

»Ausgerechnet Nathalie«, sagte er.

»Ja«, sagte ich. »Nathalie und Christophe.«

 

Unsere dritte und letzte Begegnung war ein Abendessen bei uns zu Hause. Ben hatte einen weiteren Freund eingeladen, den er ebenso lang kannte wie Nathalie und Christophe, nur in anderen Kreisen. Youssef war algerischer Berber, Comiczeichner und Musiker und einfallsreicher Handwerker, der sich mit Wohnungssanierungen und gelegentlichen Auftritten in kleinen Bands durchschlug. Er hatte Ben bei seinen verschiedenen Umzügen geholfen, Schränke aufzubauen und Regale für Bücher und CDs anzubringen. Das heißt, Bens Part beschränkte sich darauf, gegen Mittag mit einem geliehenen Auto aus Paris in einen der an die Stadtautobahn grenzenden, ineinander übergehenden Vororte Youssefs Haus ausfindig zu machen und ihn dort abzuholen, was Wecken und Ermunterung zur Menschwerdung einschloss. Hatte Youssef irgendwann den schwarzen Kaffee heruntergestürzt, den Ben ihm auf dem verkrusteten Gasherd zubereitete und in einer angesprungenen Espressotasse ins Bad brachte, erhob er sich langsam von der Kloschüssel und zeigte sich willens, die verschimmelte Treppe hinunter nach draußen geführt zu werden. Ich weiß das so genau, weil ich das letzte Mal dabei war, bei Bens vorletztem Umzug. Sein letzter vollzog sich wieder ohne mich, aber da hatten wir auch Youssef aus den Augen verloren.

Damals war er jedoch gerade bei uns gewesen und hatte ein CD-Regal zwischen Fenster und Wand improvisiert, das sich nur ein ganz klein wenig durchbog, und eine Zwischendecke in den einen Quadratmeter großen Flur als Stauraum gezogen.

Youssef zum Essen einzuladen war das mindeste, und da gerade Bens Wiederbegegnung mit Nathalie und Christophe stattgefunden hatte, schien die Idee nicht abwegig, die alten Freunde zusammenzubringen.

Nathalie wird ihn pittoresk finden, sagte Ben, mit ihrem Fimmel für Künstler. Und für Drittweltkultur. Da hat sie beides in einem.

Leicht eingesunken saß Youssef neben seinem CD-Regal und wirkte noch kleiner, die sich lichtenden Haare zu einem strähnigen Pferdeschwanz gezurrt, Hamsterbacken mit scheuem Bartwuchs und dunkle Ränder unter den Fingernägeln. Wir hatten meinen Schreibtisch frei geräumt und darauf Couscous serviert. Nathalie und Christophe hatten teuren Wein mitgebracht, Christophe hielt einen Exkurs über den runden Geschmack der im Rhone-Tal reifenden Weine. »Ich wusste gar nicht, dass du so ein Kenner geworden bist, Christophe«, bemerkte Ben, worauf Christophe etwas murmelte und sich Fleisch und Gemüse zuwandte.

»Und ich wusste gar nicht, dass du ein so guter Koch bist, Ben«, sagte Nathalie in das Schweigen hinein, und es hörte sich fast tadelnd an. »Früher hast du nur in Cafés gegessen.«

»Damals bekam ich noch Studiengeld«, sagte Ben und grinste. Nathalies Kopf fuhr zu Christophe herum, als dieser auflachte.

»Nein, das ist kein Spaß«, versuchte sich Ben weiter im Auflockern der Unterhaltung und zwinkerte Youssef zu, dem seit Beginn des Abends ein Lächeln um den gespitzten Mund gezogen war und der gerade sehr bemüht mit Messer und Gabel einen Hühnerschlägel bearbeitete, ohne bedeutende Ergebnisse zu erzielen. Ben sah es, nahm kurzerhand seine eigene Keule in die Hand und biss hinein, während er sich wieder an Nathalie wandte, dass man die Steaks mit Pommes Frites eben irgendwann satt bekäme, dann habe er es mit Tiefkühlkost probiert, aber auch das sei nur begrenzt zu genießen, deshalb habe er es irgendwann selbst mit dem Kochen probiert.

»Mit Kochbüchern?«, fragte Nathalie und blickte irritiert auf die Hähnchenkeule vor seinem fettglänzenden Mund.

»Auch«, sagte Ben kauend. »Oder per Telefon. Meine Schwester und Schwägerin sind einmalige Köchinnen.«

Christophe schob eine Gabel Couscous in den Mund und nickte. »Es geht doch nichts über die alten Familienrezepte«, sagte er.

»Ach komm«, fuhr Nathalie ihm über den Mund.

 

Man hört die Stimmen noch und sieht Nathalies Hals gereizt zur Seite drehen unter dem dichten Haar, und es war das letzte Mal, das ich sie sah.

Wir haben gerätselt darüber, was es gewesen sein mochte, warum sie sich nie wieder meldeten, nicht einmal, um sich für den Abend zu bedanken. Doch im Grunde waren wir froh darüber. Ben war der Meinung, es habe an meiner Jugend gelegen, die Nathalie sich habe alt fühlen lassen, der wenig schmeichlerische Spiegel, den unsere Verliebtheit ihnen entgegengehalten habe. Ich wusste nichts dazu zu sagen, wollte nur nicht mehr Nathalies strenge Blicke auf Youssef sehen, der ihr mit gedrungenem Hals gegenüber saß, nicht mehr an den Abend denken, in der unzufriedene Gedanken schwer in unserer kleinen Wohnung gehangen hatten.

Jetzt bin ich so alt wie Nathalie damals und habe kein Kind von Ben, und auf meiner Stirn ziehen die letzten Monate Furchen.

»Was ist geschehen?, was ist mit uns passiert?«, fragt Bens Stimme in Abständen aus dem Telefonhörer. Wir sprechen uns wieder, aber gesehen haben wir uns seitdem nicht. Dein neues Leben, nennt er es, nur kann ich nichts wirklich Neues daran finden, ich bin noch die alte, bin ich, nur nicht mehr für ihn. Für einen Moment dachte ich tatsächlich auch, jemand endgültig Anderer zu sein, mich selbst nicht wiederzuerkennen, doch das sind die Übergänge. In den Übergängen erkennt man sich nicht wieder, von einem zum anderen mit einer Gewalt, die nur dem Leben selbst entspringen kann, den Willen überrennend. Später findet man sich wieder, ist immer noch da, mit einer Falte Traurigkeit und zu vielen Bildern ohne festen Platz. Wie viel Vergangenheit erlaubt ein einziges Leben, wenn wir doch immer sind?

 

Ben jedenfalls hat Nathalie getroffen, jetzt, und für sie ist er fast der alte, so leicht kann man zehn Jahre überspringen, für die man keine Bilder hat. So leicht, ihn ohne mich zu denken, weil sie es niemals anders tat.

»Morgen haben wir den nächsten Anwaltstermin, sonst geht es vor Gericht«, sagte sie. Ich erinnerte mich an ihre trockenen Lippen.

Ben wusste nicht, was er erwidern sollte, er hätte nicht gedacht, dass Nathalie ihm einmal leid tun könnte. Ihre Mutter war in diesem Jahr an Krebs gestorben und ihr Bruder an einer Muschelvergiftung. Mit Yvon hatte er bei der Hochzeit um die Wette Joints gedreht. Ben sagte, wie das wohl sei, wenn man eine Jakobsmuschel isst und zwei Tage später unter Krämpfen in einem Pariser Krankenhaus verendet. Wie ein Tier. Wir sind Tiere. Laufen blindlings durch die Jahre, von einem dunklen Instinkt gelenkt. Dagegen hatte er sich immer gewehrt. Er hätte nie geglaubt, dass mein Instinkt sich einmal gegen ihn wenden könnte. Wie Christophe seine Frau verließ. Hässlich und schäbig, wie das Leben sein konnte. Wie er es nie leben wollte. Weil wir für ihn über all dem gestanden hatten.

Ben sagte Nathalie nicht, dass ihr Bericht ihn schutzlos traf. Er danach allein eine kaum bewohnte Wohnung betrat und nach dem Telefon griff, um mich anzurufen. Weil wir Nathalie und Christophe das letzte Mal beide zusammen gesehen hatten. Das letzte Mal für uns. Sie hatten weitergelebt nach diesem Abend. Nun ist Christophe gegangen, wie ich gegangen bin. Das sagte Ben nicht, gerade ist es mir aufgefallen. Nach den Skiferien im Februar, dem letzten Monat der Schwebe zwischen den Jahren.

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